Pädagogisches Gesamtkonzept

Pädagogisches Gesamtkonzept

... so arbeiten wir mit den Kindern

Als Methode, um sich unseren Zielen weitestgehend anzunähern, hat sich in den vergangenen Jahren unser   Situations- und Projektorientiertes Konzept mit Montessori-Einflüssen bewährt.

Der Situationsansatz ist ein Bildungskonzept, bei dem nicht nur die jeweiligen aktuellen Bedingungen der Einrichtung berücksichtigt werden, sondern auch die persönliche und vielleicht entwicklungsbedingte Lebenssituation der Kinder, sowie die Situation, in der sich gerade ihre Familien befinden.

Es geht darum, sich täglich zuerst einmal der momentanen Situation, in der sich das Kind jetzt gerade befindet, bewusst zu werden und sich immer wieder neu und spontan darauf einzustellen.

Dementsprechend gibt es bei uns keinen vorgefertigten „Vier- Jahresplan“ oder ähnliches und es sollen weder vorgegebene Programme von Betreuern, noch Vorstellungen einzelner Eltern im Vordergrund stehen. Vielmehr wollen wir die Auswahl unserer Beschäftigungen ganz besonders am Entwicklungsstand der einzelnen Kinder orientieren und beachten, was für sie gerade wichtig und „dran ist“. Sie soll zudem für uns als ganze Gruppe, jeweils passen.

Natürlich sollen an den einzelnen Tagen die Tagesform der Kinder, ihre Vorlieben oder auch ihre Ängste berücksichtigt werden und die gerade vorherrschende Atmosphäre in der Gruppe bei der jeweiligen Tagesplanung eine wichtige Rolle spielen.

 

Dieses Konzept soll jedem  Kind die Möglichkeit eröffnen, jeden Tag, Gefühle oder Gedanken, die für es in Verbindung zu aktuellen Ereignissen stehen, auszudrücken und auf seine ihm gemäße Art und Weise zu be- und verarbeiten, oder  z. B. zusammen mit anderen Kindern der Gruppe durch - oder nachzuspielen.

Außerdem ermöglicht es uns Erziehern gegebenenfalls, Projekte zu den aktuellen Interessen und Bedürfnissen der Kinder zu planen. Was wiederum dazu beitragen soll, auch ihren „Wissenshunger“ über bestimmte Themen, die ihnen gerade am Herzen liegen, zu stillen  und ihre Motivation zum Spielen und Lernen zu steigern.

Im Mittelpunkt steht bei diesem Ansatz also immer wieder das einzelne Kind und seine Individualität. Durch unsere intensive und sensible Zuwendung an jedes einzelne Kind wollen wir eine größtmögliche Förderung seiner Persönlichkeit, seiner Begabungen, seiner geistigen und körperlichen Fähigkeiten, seiner Phantasie und Kreativität gewährleisten.

Die Erziehung in unserer Gruppe soll ihm den Rahmen bieten, den es braucht, um seine Basiskompetenzen, bzw. Schlüsselqualifikationen , d. h. grundlegende Fähigkeiten, Fertigkeiten, Haltungen und Persönlichkeitscharakteristika  zu entfalten, die ihm nicht nur zu Erfolg und  Zufriedenheit in der Schule verhelfen, sondern für sein gesamtes zukünftiges Leben in Familie und Gesellschaft entscheidend sein können.

Projektorientiert heißt bei uns vor allem, dass die Betreuer zu Themen und aktuellen Interessengebieten einzelner Kinder oder einer Gruppe der Kinder, die sie beobachten, Projekte vor- und nachbereiten, diese den Kindern anbieten und mit ihnen zusammen weiterentwickeln.

Wie die Erfahrung immer wieder zeigt , kann aber auch ein vom engagierten Betreuer gezeigtes Interesse an einem Thema auf die Kinder eine sehr anregende Wirkung haben und ihre Kreativität und Freude an einem Projekt  gerade erst wecken.

Daneben sind aber, wie gehabt, auch der Ablauf der Jahreszeiten, die Feste und Gebräuche unserer und fremder Kulturen immer wiederkehrende interessante Themen, mit denen wir uns regelmäßig befassen wollen.

Auch aus der „Reggio – Pädagogik“ z. B., die den großen Forscherdrang der Kinder und ihre angeborene Kreativität in den Mittelpunkt stellt, übernehmen wir gerne neue Anregungen zur Projektentwicklung und zu deren Durchführung. Wie die Reggio -Pädagogen wollen wir Vertraute, begeisterte Zuhörerinnen und Begleiterinnen sein, wenn das Kind sich wie auch immer künstlerisch zu verwirklichen sucht.

So ein Projekt hat vor allem zuerst einmal das Ziel, den Kindern Spaß zu machen!
Es soll  auch dazu dienen, ihre Phantasie anzuregen und es soll ihnen eine sinnvolle und entwicklungsförderliche Gestaltung ihres Kindergarten-Alltags eröffnen.

So ein Projekt steht immer unter einem Thema …

Wie z. B. „Nur ein kleines Samenkorn“
„Von der Raupe zum Schmetterling“
„Wie lebten die Piraten/ die Indianer/ die Ritter“
„Ich und mein Körper“
„Warum Wasser für jeden so wichtig ist“
„Wir malen wie Kandinsky“
„Wie leben, Delphine, Elefanten, Fledermäuse oder Dinosaurier ...“ usw.

Zu diesen Themen kann man dann z. B. erst einmal zusammen Literatur studieren oder Geschichten vorlesen, zu einem Rollenspiel anregen, echtes Anschauungsmaterial, passende Werkzeuge oder Gegenstände bereithalten.

Wir organisieren einen dazu passenden Ausflug, wir lernen ein Lied dazu, wir denken uns eine Bastel- oder eine Gruppen - Gestaltungsarbeit dazu aus oder wir lernen ein Kreis- oder Bewegungsspiel dazu. Fast immer gibt’s auch beliebte Arbeitsblätter zum Thema, die später jedes Kind als Dokumentation ins Portfolio ordnen kann, usw. ...

Je nach Situation, Zeit und Interesse der Kinder können diese Vorbereitungen zum Thema dann ganz oder teilweise in den Wochen- und Tagesablauf  mit eingebracht und mit den Kindern zusammen weiterentwickelt werden.

 

Montessori – Einflüsse

Die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori hat schon in ihrer Zeit (1870 – 1952) eine neue Grundhaltung und Einstellung gegenüber dem Kind geprägt, die wir für unser Konzept mit übernehmen wollen.

Sie betont die Achtung und Eigenständigkeit der kindlichen Persönlichkeit, der mit liebevollem Respekt zu begegnen sei. Auch ihr „Prinzip der vorbereiteten Umgebung“ nehmen wir als wertvolle Anregung vor allem bei der Raumgestaltung mit auf.
Ihrer Meinung nach sollte jedes Kind den Freiraum erhalten, den es braucht, um sich nach seinen Bedürfnissen zu entwickeln und selbstständig Entscheidungen zu treffen – von Neugier geleitet und begrenzt durch klare Regeln.

In ihrer Pädagogik finden wir auch wertvolle Anregungen, wie wir z.B. die sinnliche Wahrnehmung der Kinder praktisch und gezielt fördern können oder mit welchen Mitteln sie vom selbstständigen Handeln zum abstrakten Denken geführt werden können.

Für die Altersstufen von drei bis sechs Jahren beobachtete M. Montessori neben den dominierenden sensiblen Phasen für Bewegung und Ordnung außerdem das Bedürfnis nach der Verfeinerung der Sinneseindrücke, nach innerer Konzentration und nach mitmenschlichem Kontakt. Entsprechend hat sie Materialien und Übungen für das damalige Kinderhaus entwickelt. Ein paar der von ihr entworfenen Lernmaterialien werden auch bei uns im Kindergarten mit eingesetzt:
Beispielsweise stehen den Kindern die schönen Original - „Einsatzzylinder“ aus Holz (eine Spende einer ehemaligen Mutter unserer Gruppe) zur Schulung des Formsinns und zur Wahrnehmungsschulung der Dimensionsunterschiede zur Verfügung, oder auch ein Original „Spindelkasten“ für einfache Zähl- und Mengenübungen. Dazu haben wir in Eigenarbeit die sog.“ Sandpapier-Buchstaben“ zur taktilen Wahrnehmungsschulung und „Hördosen“ für die akustische Schulung hergestellt. Natürlich planen wir je nach finanziellen Möglichkeiten unser Repertoire an Montessori - Materialien im Laufe der Zeit noch zu vergrößern.

Viele der von ihr entwickelten „Übungen des täglichen Lebens“, ihrer „Sinnesübungen“ oder „Stille - Übungen“ haben wir schon ausprobiert und in unseren regelmäßigen Wochen- oder Tagesablauf integriert.

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